[GER] Das Auswahlwochenende und die Endauswahl – UWC Austria
Freunde, es ist soweit! Mein erster deutscher Blogpost, eigentlich schon lange überfällig. Ich habe jetzt schon das Gefühl, dass ich nicht mehr normal auf Deutsch schreiben kann, weil ich seit so langer Zeit nur noch auf Englisch schreibe, also bitte seid nachsichtig. Heute geht es um das Auswahlwochenende und die Endauswahl, wobei ich mich dabei auf UWC Austria beziehe, wo ich mich beworben habe. Falls ihr aus Deutschland kommt kann es gut sein, dass der ganze Prozess vollkommen anders funktioniert, aber ich hoffe trotzdem, dass ihr etwas Nutzen aus diesem Post ziehen könnt.
In diesem Post werde ich grob beschreiben, wie das Auswahlwochenende und die Endauswahl ablaufen, damit ihr eine Vorstellung habt, was euch erwarten wird.
Da ich mich zwei mal beworben habe war ich auch zweimal (2016 und 2017) bei dem Auswahlwochenende in Kierling dabei, aber nur einmal bei der Endauswahl. Falls ihr gerne ein paar Eindrücke haben wollt könnt ihr hier das Video ansehen, das ich während meines ersten Auswahlwochenendes gefilmt habe (pls don’t judge, meine Video skills sind mittlerweile etwas besser würde ich mal behaupten):
Teil 1: Die Vorbereitungsaufgabe
Nachdem ihr eine Einladung zum Auswahlwochenende erhalten habt fängt schon die erste Aufgabe an. Es war sowohl in meiner ersten als auch zweiten Bewerbung so, dass sie in der Email eine Vorbereitungsaufgabe mitschicken. Diese war in beiden Jahren unterschiedlich, und wird für euch auch neu ausgedacht sein. Die Vorbereitungsaufgabe wird irgendeinen Prompt haben, mit dem ihr euch kreativ auseinandersetzen sollt und euch irgendetwas ausdenken sollt. Was auch immer ihr euch ausdenkt, ihr müsst dies dann beim Auswahlwochenende einer Gruppe von ca. 6 Leuten zeigen/vorstellen/vorführen etc. In der Regel wird es ein Zeitlimit von 5-7 Minuten geben, da die anderen Bewerber auch drankommen müssen. In beiden Auswahlwochenenden war ich jedes Mal positiv überrascht, zu sehen, was die anderen Teilnehmer gemacht haben, also ihr könnt wirklich so skurril sein wie ihr wollt. Eurer Kreativität sind keine Grenzen gesetzt wie man so schön sagt, also diese Aufgabe sollte euch auf keinen Fall stressen! Ich sah die “Vorführzeit” als willkommene Pause von Interviews und Gruppenaktivitäten, weil man komplett vorbereitet etwas zeigen kann, was man sich selber im Vorfeld nach langer Überlegung ausgedacht hat.
Abgesehen von der Aufgabe werden sie euch in der Email bitten, einen Beitrag an sie zu überweisen für Unterkunft und Verpflegung am Auswahlwochenende. Denkt unbedingt daran, jegliche Allergien oder Vorlieben so früh wie möglich anzugeben! Egal ob vegan oder nicht, man wird auf jeden Fall bekocht- sie müssen es nur im Vorhinein wissen.
Teil 2: Das Auswahlwochenende (AWW)
In diesem Post geht es mehr um den groben Ablauf vom Auswahlwochenende, aber wenn ihr gerne Tipps hättet könnt ihr euch meinen Post speziell dazu durchlesen: ULTIMATE INTERVIEW/SELECTION WEEKEND GUIDE – TIPS FOR THE UWC APPLICATION PROCESS
Ich würde euch empfehlen relativ früh da zu sein, weil je mehr Leute ankommen, desto stressiger und unübersichtlicher war finde ich die Atmosphäre.
Wenn dann alle da sind (zwischen 20-30 Teilnehmer), gibt es erst mal eine Willkommensrede und es wird der ungefähre Ablauf erklärt. Es werden dann auch Zettel aufgehängt auf denen der Schedule steht. Was genau die ganzen Aktivitäten sind steht nicht auf dem Plan und wird auch nicht vorher erklärt, but that’s all part of the fun. Ich kann euch ungefähr sagen, dass es problem-solving activities geben wird, wo man als Gruppe irgendwie eine Lösung finden muss, damit quasi alle gewinnen, und wir haben irgendwie so ethical dilemmas bekommen, wo man selber ein ranking machen musste, dann mit den anderen vergleicht hat, und am Ende muss man sich auf ein ranking einigen.
Nach den introductions gibt es Icebreakers, und erst dann fängt der ganze Spaß richtig an. Ihr werdet wahrscheinlich sowohl für Tag 1 als auch Tag 2 in kleine Gruppen eingeteilt werden, mit denen ihr die Gruppenaktivitäten sowie die Aktivität der Vorbereitungsaufgabe machen werdet. Das Einzige, was man alleine macht, ist das Interview. Es wird einen Interview Schedule geben, also weiß man von Anfang an schon wann man eingeteilt ist, damit man sich ein bisschen darauf einstellen kann. Bei meinem Interview waren, soweit ich mich erinnern kann, zwei Personen im Zimmer: eine Person zum Notizen machen und eine, die die Fragen stellt.
Tag 2 ist im Prinzip gleich wie Tag eins, bis auf das Interview (weil man hat natürlich nur ein Interview, an einem der Tage). Gruppenaktivitäten, Pausen zwischendurch, Frühstück, Mittagessen.
Das AWW ist natürlich ein bisschen stressig, aber ich fand es beide Male trotzdem sehr lustig, und ich hoffe, dass ihr trotzdem Spaß haben werdet!
Teil 3: Die Endauswahl
Wenn ihr dann die Einladung für die Endauswahl erhaltet, erstmal Herzlichen Glückwunsch! Ich weiß genau, wie nervenaufreibend es ist nach der Warterei ob man überhaupt zum Auswahlwochenende kommt nochmal auf eine Email warten zu müssen. Und ich weiß auch, wie es sich anfühlt, abgelehnt zu werden (falls das euch passiert, bitte bewerbt euch einfach noch mal, so wie ich!)
Die Endauswahl ist, anders als das AWW, ohne Übernachtung und circa die Länge von einem Schultag ( ungefähr 8:30-15:30). Außerdem ist sie nicht in Kierling wie das AWW, sondern direkt in Wien. Da ich nur eine Endauswahl hatte, kann ich nicht mit Sicherheit sagen, dass der Ablauf jedes Jahr so ist. Was ihr erwarten könnt: ihr werdet wahrscheinlich in zwei Gruppen aufgeteilt, je nachdem wie viele in die Endauswahl weitergekommen sind. Bei mir waren es 11, also hatten wir eine 5er und eine 6er Gruppe. Es wird eine Gruppenaktivität, eine Gruppendiskussion und ein Interview geben. Für die Diskussion wird im Vorhinein ein Thema vorgegeben und euch per Email geschickt, damit ihr euch vorbereiten könnt. Soweit ich mich erinnern kann, durfte man Notizen bei der Diskussion haben, also bereitet euch so viel vor, wie ihr wollt. Die Gruppenaktivität war ähnlich wie die vom Auswahlwochenende.
Das Interview ist insofern anders, dass man von einer Kommission interviewt wird, es sind also um die 6 Leute im Raum, die alle Fragen stellen. Ich war darauf null vorbereitet und es hat mich ziemlich aus dem Konzept gebracht, weil ich wieder zwei Personen erwartet habe wie beim AWW. Versucht euch einfach schon damit abzufinden, dass um den Tisch herum viele Personen sitzen, die euch alle Fragen stellen werden.
Die Diskussion ist, finde ich, der schwierigste Teil an der ganzen Sache. Am Anfang werden euch die Tutoren bitten, Gesprächsregeln für die Diskussion festzulegen, allerdings hält sich da nicht immer jeder daran. Einerseits will man natürlich seine Meinung sagen, vor allem da man sich gut vorbereitet hat, aber andererseits wollen das die 5 anderen in der Gruppe auch. Es kann wirklich schwierig sein, zu Wort zu kommen, aber man will bzw. sollte natürlich niemanden unterbrechen. Bei mir ging es im Endeffekt ganz gut, aber eine meiner Co-years die in der anderen Gruppe eingeteilt war hat mir nach der Diskussion erzählt, dass zwei Personen in ihrer Gruppe extrem dominant waren, die ganze Zeit geredet haben und andere beim Sprechen unterbrochen haben. Falls ihr in so einer Situation sein werdet, habt keine Angst davor sie höflich an die Regeln zu erinnern, die ihr vor der Diskussion als Gruppe ausgemacht habt! Ich nehme mal an, dass ihr irgendeine “Niemanden unterbrechen” oder “Zuhören wenn andere reden” Regel haben werdet, und wenn sich jemand nicht daran hält könnt ihr das auch guten Gewissens (höflich) ansprechen und die Person daran erinnern. Glaubt mir, das kann für euch nur positive Auswirkungen haben, denn entweder die Person hört darauf und ihr könnt auch endlich mal reden, oder die Person verhält sich weiter so und macht einen extrem schlechten Eindruck auf die Tutoren die um euch herum sitzen und zuhören.
Ich hoffe sehr, dass euch dieser Post einen Eindruck gibt, wie das AWW und die Endauswahl ungefähr ablaufen werden. Falls ihr Fragen habt könnt ihr mich durch das Kontaktformular erreichen, oder ihr kommentiert sie einfach. Ich wünsche euch ganz viel Glück und Spaß!
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